Ermittlungen nach tödlicher Lawine
Nach dem Lawinenunglück im Wattental mit fünf Toten laufen die Erhebungen zur Ursache am Sonntag weiter auf Hochtouren.
Eine Sprecherin des tschechischen Außenministeriums bestätigte unterdessen der tschechischen Nachrichtenagentur CTK, dass es sich bei den Toten um tschechische Staatsbürger handelt. Die Identifizierung der fünf toten tschechischen Freerider soll im Laufe des Tages abgeschlossen sein.
Überlebende betreut von Rotem Kreuz
Die beiden bei dem Lawinenabgang verletzten Wintersportler verließen die Klinik bereits wieder. Die weiteren zehn unverletzten Mitglieder der Tourengruppe wurden vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.
Von drei Lawinen überrascht
Die gewaltige Lawine löste sich Samstagmittag kurz nach 12.00 Uhr von einem Nordosthang der Geierspitze auf über 2.000 Meter Höhe in der Lizum im Wattental. Es handelte sich um drei Lawinen - eine Hauptlawine und zwei weitere, schildert Alpinpolizist Jörg Randl. Der Lawinenkegel war mehrere hundert Meter breit und fünf Meter hoch. Es wurden Verschüttungstiefen zwischen 1,20 und 3,20 Metern gemessen.
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Zwei Skitourengruppen mit insgesamt siebzehn Personen aus Tschechien, unter ihnen zwei Bergführer, wurden beim Aufstieg von der Lizumer Hütte von der Lawine überrascht und verschüttet. Bei diesen Schneemassen und gemessenen Tiefen nütze leider auch kein Airbag mehr, erklärte Randl weiter.
Gruppe wurde mehrmals vor Tour gewarnt
Um 12.14 Uhr wurden die Rettungskräfte alarmiert. Mit mehreren Hubschraubern wurden Bergretter, Hundeführer und Polizisten an den Unglücksort geflogen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich schon einige Personen selbst aus den Schneemassen befreien können. Fünf Menschen konnten nur noch tot, zwei Person verletzt geborgen werden.
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Die Verschütteten waren Gäste der Lizumer Hütte und vom Hüttenwirt Anton Nigg durch Aushänge des Lawinenwarnberichts und persönliche Warnung über Wetter und Lawinengefahr informiert. Er habe ausdrücklich vor der Begehung des „Geiers“ gewarnt, so der Hüttenwirt. Er könne nur warnen und niemanden etwas verbieten, sagte Nigg im Interview mit ORF Tirol.
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Im Einsatz standen drei Bergrettungen aus Tux, Wattens und Mayrhofen sowie zahlreiche Lawinenhunde. Aus der Luft bekamen die Retter Unterstützung von vier Hubschraubern.